Die Jusos Rostock fordern aufgrund der Ausschreitungen sowie massenhaften Verstößen gegen Corona-Auflagen im Zuge des Aufstiegs des FC Hansa, dass Oberbürgermeister Madsen die volle politische Verantwortung übernimmt. Anlass sind die Beschädigungen im Rostocker Leichtathletik- Stadion und der Rostocker Innenstadt durch eine große Anzahl von Personen am Rande und nach dem letzten Saisonspiel des FC Hansa.

Dazu erklärt der Juso-Kreisvorsitzende Tom Lüth: „Wir können die große Euphorie in Stadt und Land, die der Hansa-Aufstieg mit sich bringt, nachvollziehen. Jedoch sollte nicht unerwähnt bleiben, dass der Rostocker Oberbürgermeister für die Umsetzung von Recht und Ordnung bei diesem Ereignis hauptverantwortlich war. Dieser Verantwortung ist er nicht nachgekommen.“ Madsen betonte in der Vorwoche, dass er sich für die Umsetzung einer Fanzulassung von 7500 Personen im Ostseestadion eingesetzt habe. Zugleich ließ er zu Ungunsten des Rostocker CSD-Vereins, dessen Fahnen abgehängt wurden, den Neuen Markt mit Fahnen und einem Banner des FC Hansa beflaggen. „Der Oberbürgermeister ebnete so den Weg zu einer Party mit 6000 Personen vor dem Rostocker Rathaus, die im Großen und Ganzen leider ohne Durchsetzung lebensrettender Corona-Maßnahmen stattfand. Auch die Zerstörungen in der Rostocker Innenstadt sind auf die Einladung Madsens zurückzuführen, die er mit der Anreise der FCH-Mannschaft am Abend des Aufstiegs sowie der Beflaggung des Neuen Markts aussprach“, so der 28-Jährige weiter.

Neben der Rostocker Innenstadt wurden auch große Teile des Leichtathletikstadions beschädigt. Dazu Janna Schulz, Mitglied im Juso-Kreisvorstand: „Es ist jetzt Augenwischerei, wenn der OB dem Leichtathletik-Verband schnelle Hilfe verspricht und sagt, dass diese Entwicklung vorher nicht abzusehen gewesen sei. Unserer Meinung nach haben die Rostocker Polizei und die Ordnungsbehörden genug Erfahrung mit Hochrisikospielen, um genau vorherzusagen, was im Zuge dessen passieren wird. Das bedeutet also, dass der OB wieder einmal komplett eigensinnig gehandelt und nicht auf seine Verwaltung mit jahrelanger Erfahrung gehört hat.“

„Dass es jetzt auch Videobeweise gibt, dass der Oberbürgermeister mit Fans in der Spielerkabine ohne Sicherheitsabstand und Maske feierte, setzt dem Ganzen die Krone auf“, so Schulz weiter. In den sozialen Medien verbreitet sich gerade ein entsprechendes Video, das mehrere Fans zeigt, wie sie den Aufstieg in einem geschlossenen Raum feiern. In diesem ist auch Oberbürgermeister Madsen zu sehen, der ohne Maske und ohne Sicherheitsabstand mitfeiert. „Es ist schwer nachvollziehbar, warum ausgerechnet OB Madsen derjenige ist, der seiner Vorbildfunktion nicht nachkommt und ohne Einhaltung der geltenden Corona-Maßnahmen feiert. Dieses Verhalten ist ein Schlag ins Gesicht für alle, die noch unter den aktuellen Auflagen leiden und für das Gesundheitsamt, das bemüht ist, alle Corona-Ausbrüche einzudämmen. Er sollte jetzt die politische Verantwortung übernehmen, sich für den Totalausfall entschuldigen und die Aufarbeitung der Ereignisse vorantreiben“, so abschließend Tom Lüth.

Die Jusos (Jungsozialisten in der SPD) sind die Jugendorganisation der SPD und haben in Rostock rund 150 Mitglieder.